Corona in Paraguay – Lage im Land ist dramatisch

Die Gesellschaft Staufen-Paraguay e.V. macht sich ernsthafte Sorgen um Ihre Patenkinder und deren Familien. Aktuell erreichen uns immer mehr alarmierende Nachrichten und Bilder unserer Patenkinder und deren Familien. 

 

Das kleine Land im Herzen Südamerikas mit gut 7 Mio. Einwohnern ist mit der Pandemie hoffnungslos überfordert. Bereits die offiziellen Zahlen zeichnen kein gutes Bild. Der Zugang zu PCR-Tests im staatlichen Gesundheitswesen ist sehr schwierig und man wartet über eine Woche auf einen Termin. Privat durchgeführte Tests kosten rund einen Wochenlohn eines Arbeiters und sind somit für einen Großteil der Bevölkerung unerschwinglich. So lassen sich oft nur Einzelne aus einer Familie testen. Bei einem positiven Test bleibt dann gleich die ganze Familie in Quarantäne.

Bei unseren Patenkinderfamilien gibt es inzwischen mehrere, teilweise sehr ernste Corona-Erkrankungen. Eine unserer Betreuerinnen vor Ort berichtet davon, dass allein in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis neun Personen an COVID-19 gestorben sind. Dies macht uns traurig und zeigt den enormen Handlungsbedarf.

 

Die Kritik an der konservativen Regierung von Präsident Mario Abdo Benítez, Sohn des Privatsekretärs des Diktators Alfredo Stroessner (1954-1989), nimmt zu, da die Medikamente, in einem von der Weltbank als unzureichend und ungleich angesehenen Gesundheitssystem, ausgehen. Die Oberschichten in Paraguay werden in privaten Einrichtungen zu westlichen Preisen betreut. Der Rest der Bevölkerung muss auf die zum Teil sehr prekären öffentlichen Einrichtungen zurückgreifen, wo trotz der Bemühungen des medizinischen Personals und aufgrund fehlender Ressourcen die Betreuung sehr schlecht ist.

Dabei fehlt es nicht nur an Betten, sondern auch an Sauerstoff und Medikamenten. Patienten müssen, sofern sie überhaupt aufgenommen werden, zunächst tagelang in selbst mitgebrachten Sesseln oder Liegen auf dem Flur ausharren, um dann nach vielleicht drei oder vier Tagen ein Platz in einem Krankenhausbett zu bekommen. Wie sonst auch in Paraguay üblich, erfolgt die Versorgung überwiegend durch Angehörige, die ebenfalls in den Zimmern oder auf den Fluren mit leben.

 

Auf Grund falscher Einschätzung der Lage hat es die Regierung versäumt, sich rechtzeitig um Impfstoffe zu kümmern. Man hat sich vielmehr auf die Bereitstellung von Dosen durch die WHO verlassen. Deshalb liegt die Impfquote aktuell bei 4,02 Prozent. Durch Korruption ist eine gerechte Verteilung des Impfstoffs nicht gegeben. Dabei entspricht die Reihenfolge mehr dem Parteibuch, dem Einfluss oder den Finanzen als nach medizinischer Notwendigkeit.

 

Die Probleme sind inzwischen so vielfältig, dass wir als kleiner Verein nur bedingt Ressourcen haben, wirklich nachhaltig Hilfe zu leisten. Oft fehlt es nicht nur an der faktischen Möglichkeit, sondern auch an Geld.

 

Aus diesem Grund benötigen wir Spenden für unser Gesundheitsprojekt. So können wir notwendige Arztbesuche und Medikamente übernehmen und notwendige Behandlungen bezahlen. 

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